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Nachdem bereits die Schülerschaft über den großen Schritt informiert wurde, den die Gesamtschule Rietberg durch die Etablierung des Faches Sport als neues Wahlpflichtfach geht, fand am Dienstag, 17. Juni 2025 eine offizielle „Übergabe“ durch den Dezernenten Thorsten Quest statt. Im Rahmen eines Pressetermins, den Schulleiter Burkhard Ernst mit den im Titel genannten Worten eröffnete, informierten die Initiatoren Jan Martin und Daniel Jürgens umfangreich über den Entstehungsprozess dieses besonderen Vorhabens. Auch Bürgermeister Andreas Sunder nahm an diesem Termin teil und drückte seinen Stolz auf diesen besonderen Entwicklungsprozess am Standort Rietberg aus.  

Voller Elan berichteten Herr Martin und Herr Jürgens von der Idee, das Fach Sport als weiteres Hauptfach in der Sekundarstufe I zu etablieren, die bereits im Schuljahr 2018/19 entstanden war. Damals gab es für das Projekt noch keine Zustimmung in der Schulentwicklungskonferenz – anders in diesem Schuljahr. Nach einer Überarbeitung, für die nur wenig Zeit zur Verfügung stand, wurde das Projekt erneut präsentiert und konnte auf ganzer Linie überzeugen.

Als eines von vier Schulentwicklungsvorhaben wird es nun auch anderen Schulen in ganz NRW zur Nachahmung zur Verfügung gestellt. Den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6 stehen somit ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr nur die Fächer „Darstellen und Gestalten“, „Spanisch“, „Naturwissenschaften“ und „Wirtschaft und Arbeitswelt“ als Wahlpflichtfach zur Verfügung, sondern auch das Fach „Sport“ kann für sie zum vierten Hauptfach werden. Wer nun denkt, dass es lediglich um Fußballspielen geht, hat weit gefehlt. Jan Martin führte aus, dass das Fach neben praktischen Anteilen einen großen Fokus auf die Theorie der Sportwissenschaften legt, sodass Bewegungsprozesse in Gänze von den Schülerinnen und Schülern erfasst werden können. Der zuständige Dezernent Thorsten Quest, der den Prozess intensiv begleitete, betonte zusätzlich, wie wichtig eine angemessene Leistungsüberprüfung sei. Auch dieser Bereich wurde in dem vorliegenden Lehrplan berücksichtigt.

Daniel Jürgens, der gemeinsam mit Herrn Martin unzählige Stunden in die Vorbereitung dieses Schulentwicklungsvorhabens steckte, berichtete von der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes. Eine enge Zusammenarbeit mit der Universität Hildesheim wird in den nächsten vier Jahren eine fundierte Evaluation des Projektes sicherstellen.

Auch im Bereich der Berufsorientierung stellt das neue Hauptfach einen wichtigen Bestandteil dar. Themen wie Sportmanagement, Trainingsplanung oder Gesundheitsberufe werden umfangreich thematisiert und eröffnen frühzeitig Einblicke in mögliche berufliche Wege im Sportbereich. „So soll den Schülerinnen und Schülern deutlich werden, dass es nicht nur den Weg zum Fußballprofi gibt“, führte Jan Martin mit einem Lächeln aus.

Dass die Gesamtschule mit diesem Schulentwicklungsvorhaben den Nerv der Zeit getroffen hat, zeigt sich an dem großen Interesse anderer Schulen, die bereits signalisiert haben, das Fach ebenfalls etablieren zu wollen. Damit geht eine lokale Idee in die Breite – das „Rietberger-Modell“, wie Jan Martin das Ergebnis der Arbeit scherzhaft betitelt, kann somit in Zukunft NRW-weit durchgeführt werden. Die Gesamtschule liefert so einen wichtigen Beitrag zur weiteren Stärkung des Schulstandorts Rietberg.