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Schüleraustausch & Fahrtenkonzept

Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Goglowek (Polen)

Am 21. April 2024 machten sich 22 neugierige Schülerinnen und Schüler der Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule zusammen mit den zwei Lehrerinnen Frau Flottmeier und Frau Hild auf den Weg nach Głogówek, der Partnerstadt Rietbergs, zum Schüleraustausch mit der Szkoła Podstawowa Nr. 1.  Das Programm, welches vom DPJW (Deutsch-Polnisches-Jugendwerk) unterstützt wird, wurde bereits zum siebten Mal durchgeführt. Ziel dieses Austausches war es, dass junge Deutsche und Polen sich kennenlernen, neugierig aufeinander werden, Empathie füreinander entwickeln, Freundschaften schließen und in den gemeinsamen Austausch gehen.

 

Nach einer langen Busfahrt wurde die Gruppe mit herzlichen Worten von der Schulleiterin Frau Leszczyńska- Łoboz und der Organisatorin Frau Trinczek aus Głogówek empfangen. Die ersten Kontakte wurden unter den Schülern geknüpft und sie lernten die Gastfamilien für die kommende Woche kennen.

 

Die folgenden Tage waren geprägt von einem vielseitigen und bunten Programm, begonnen mit dem förmlichen Empfang des Bürgermeisters der Stadt Głogówek und anschließend über Kennenlernspiele, einer Stadtführung des Ortes, einer Besichtigung des Schlosses in der Umgebung, verschiedenen Workshops und des Abschlussgrillens. Das besondere Highlight war der Besuch Krakaus. Zur Frage, was den Schülern am besten gefallen hat, antwortete Chiara: „Mir hat am besten gefallen, dass die Familie uns so gut aufgenommen hat und wir viele Sachen zusammen unternommen haben. Ich bin froh, dass ich bei dem Austausch mitmachen durfte. Ich liebe es, neue Leute kennenzulernen und es hat sehr viel Spaß gemacht.“

 

Das Ziel, neue (internationale) Freundschaften knüpfen zu können, ist durch die vielen gemeinsamen Aktivitäten voll und ganz geglückt. Daher freuen sich alle an dem Austausch Beteiligten nun auf das Wiedersehen im Herbst, wenn die Partnerschule aus Głogówek zum Gegenbesuch nach Rietberg kommt.

Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in  (Spanien)

In der vergangenen Woche erlebte die Richard-von-Weizsäcker-Gesamtschule in Rietberg einen ganz besonderen Höhepunkt: Zum ersten Mal wurden Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 15 Jahren aus ihrer spanischen Partnerschule, der IES Arrigorriaga, herzlich willkommen geheißen. Es war die erste Begegnung im Rahmen der seit letztem Jahr bestehenden Partnerschaft.

 

Das Austauschprogramm, das eine Woche lang dauerte, war reich an Aktivitäten. Von Besichtigungen in Münster und Köln über einen Besuch im Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn bis hin zu einem aufregenden Tag im Kletterpark mit anschließendem Familien-Grillfest auf dem LGS-Gelände, bot der Austausch vielfältige Einblicke in die deutsche Kultur und Lebensweise.

Ein besonderer Höhepunkt des Austausches war das Treffen mit dem Bürgermeister von Rietberg, Herrn Sunder, der die Bedeutung internationaler Begegnungen betonte und die Schülerinnen und Schüler ermutigte, ihre Perspektiven zu erweitern und Neues zu entdecken. Ein Foto vor dem historischen Rathaus mit dem Bürgermeister durfte im Rahmen der Stadtführung mit dem Stadtführer und Lehrer Werner Hartkamp nicht fehlen. Die Teilnahme am Unterrichtsalltag in den Fächern Spanisch, Englisch und Sport ermöglichte den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das deutsche Bildungssystem und förderte den interkulturellen Austausch.

 

Für Leonie Pohl, Lehrerin für Spanisch und Englisch und Koordinatorin der Begegnung, war der Austausch ein voller Erfolg: „Die spanischen Jugendlichen haben sich hier sehr wohl gefühlt. Das lag natürlich vor allem an den gastgebenden Familien, in denen die Schülerinnen und Schüler mit offenen Armen und so viel Herzlichkeit empfangen wurden“. Dass die spanischen Jugendlichen kein Deutsch sprechen, war dabei aus ihrer Sicht von Vortei, denn so wurde den Schülerinnen und Schülern bewusst, dass sie mit ihrem Englisch und Spanisch auch außerhalb des Klassenzimmers zurechtkommen.

 

Die positive Resonanz sowohl unter den Familien als auch den 50 beteiligten Jugendlichen und die Tränen bei der Verabschiedung stehen für den Erfolg der Auftaktbegegnung. Der Gegenbesuch in Arrigorriaga im September wird bereits mit großer Vorfreude erwartet.

Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in  (Indien)

Seit dem Frühjahr des Jahres 2023 hat die Richard-von-Weizsäcker-Schule eine neue Partnerschule: die GD Goenka public school in Delhi. Diese Partnerschaft wurde durch das Goethe-Institut Delhi und den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz vermittelt. Schon im Frühjahr 2024 werden bis zu 12 Schülerinnen und Schüler aus Delhi nach Rietberg kommen, und ein Gegenbesuch ist für den Herbst 2024 geplant.

Rietberg und Delhi, passt das überhaupt? Für Leonie Pohl, Lehrerin und Koordinatorin des Austauschprogramms an der Gesamtschule, war von Anfang an klar, dass dies eine fantastische Gelegenheit für indische und deutsche Schülerinnen und Schüler ist. Gerade die Unterschiede zwischen dem Leben in Delhi und Rietberg machen den Besuch und den Perspektivwechsel so wertvoll. „Es geht ja genau darum, sich in einen vollkommen anderen kulturellen Kontext einzufühlen. Der Unterschied zwischen einer Kleinstadt und einer Metropole ist da aber nur einer von vielen Aspekten, die wir erkunden werden“, sagte sie. Außerdem hat Rietberg viel zu bieten, insbesondere aus indischer Sicht. Die Nähe zur Natur, viel Grün, Fußgängerfreundlichkeit und die Fachwerkhäuser der Altstadt sowie der Landesgartenschaupark mit Kletterpark sind absolute Highlights. Die hervorragende Anbindung an das Ruhrgebiet und das Rheinland ermöglicht aber auch Tagesausflüge in die Umgebung.

Während ihres Vorbereitungsbesuchs in Delhi betonten Anna Kipping und Leonie Pohl im Oktober deshalb auch stets, dass Rietberg „the best of both world“ bietet, dank Kleinstadtcharme und dem Zugang zur Großstadt. Nach ihrer Rückkehr erklärt Leonie Pohl den Grund für den Vorab-Besuch: „Es war uns wichtig, unsere Partnerschule kennenzulernen, bevor wir den Austausch bei den Familien hier bewerben. Durch unseren Besuch erhielten wir Einblicke in den Alltag, den unsere Schülerinnen und Schüler erwartet, und konnten die nächsten Schritte mit unseren Kolleginnen und Kollegen vor Ort planen.“ Die Reise wurde aus verschiedenen Quellen finanziert, darunter die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) des Auswärtigen Amts und Unterstützung vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz.

„Wir haben im Vorfeld sicherlich auch kritische Stimmen gehört, die fragen, warum ausgerechnet Indien“, räumten die Lehrerinnen ein. Viele vergessen jedoch, dass Englisch in Indien die offizielle Amtssprache ist und es großes Interesse an Partnerschaften mit deutschen Schulen gibt. Für viele indische Jugendliche und Studierende ist Deutschland ein attraktiver Studienort. An der Partnerschule lernen die Kinder teilweise schon mit zehn Jahren Deutsch. Viele möchten prüfen, ob Deutschland als Wohn- und Studienort für sie in Frage kommt. Auch in der Region Rietberg gibt es zahlreiche Unternehmen, die Beziehungen und Geschäftspartner in Indien haben.

 

 

 

„Natürlich sollte man auch die Notwendigkeit von Flugreisen vor jedem Flug hinterfragen, aber es geht hier schließlich nicht um Urlaubsreisen, sondern um kulturellen Austausch und Zusammenarbeit. Darüber hinaus reisen wir nie nur für uns selbst: Unsere Erfahrungen und Eindrücke tragen wir zurück in die Schule. Wir möchten unsere gesamte Schulgemeinschaft an unseren Projekten teilhaben lassen“, stellen Pohl und Kipping klar. Ein gutes Beispiel für diesen Ansatz ist das Instagram-Profil „Rieti_goes_India“, das eigens für den Vorbesuch in Delhi erstellt wurde. Hier berichtet das Rietberger Marienkäfer-Plüschtier, das die Lehrerinnen auf ihrer Reise nach Indien begleitet hat, von seinen Abenteuern in Fotos und Videos und vermittelte so ganz nebenbei Wissenswertes und Einblicke zu Gastland und Partnerschule. Schon nach wenigen Tagen hatte Rieti über 120 Follower auf der Social Media Plattform.

Auch sonst kann sich die Gesamtschule nicht über mangelndes Interesse beschweren. Es gibt zahlreiche interessierte Familien in Rietberg, die an Austauschprogrammen interessiert sind. Dies wurde bereits durch die gut besuchten Informationsabende deutlich. Für die Schule ist dies ein klares Signal, dass es nach der Pandemie an der Zeit ist, Schülerinnen und Schülern solche Erfahrungen wieder zu ermöglichen.

Toleranz gegenüber Neuem und die Fähigkeit zur Perspektivenwechsel stehen dabei für Leonie Pohl, die Koordinatorin des Schüleraustauschs, ganz oben auf der Liste der Vorteile: „Bei einer Gastfamilie zu wohnen und Teil des Familienlebens zu sein, hat einen unschätzbaren Wert, der mit keiner Urlaubsreise vergleichbar ist. Wer einmal im Ausland in einer Gastfamilie gelebt hat und das Gefühl des Fremd-Seins erlebt hat, sieht danach das eigene Leben aus einer anderen Perspektive und kann sich plötzlich auch in Menschen hineinversetzen, die das eigene Herkunftsland freiwillig oder unfreiwillig verlassen mussten. Oft entstehen dabei langjährige Freundschaften und Kontakte fürs Leben“, betont sie.

Sehr wichtig war der Schule außerdem, dass der Austausch prinzipiell allen Familien offensteht. Deshalb dürfen auch Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die selbst niemanden aufnehmen können. Auch geplante Fördermittel und Zuschüsse des Fördervereins soll die Familien entlasten. Aber es gibt noch mehr Ideen: „Um auch in Zukunft noch mehr Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen, würden wir gerne Voll- und Teilstipendien vergeben und suchen dafür auch bei lokalen Unternehmen nach Sponsoren. Man kann mich gerne über die Mail-Adresse auf der Homepage kontaktieren“, erklärt Leonie Pohl.

Insgesamt kann gesagt werden, dass der Austausch zwischen Rietberg und Delhi nicht nur eine bereichernde Erfahrung für die beteiligten Schülerinnen und Schüler ist, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Förderung des interkulturellen Verständnisses und zur Vernetzung zwischen den beiden Ländern darstellt.